1985 wurde ''Gloriana'' von der Werft Paul Winch in Faversham (Südengland) als eines der letzten und größten Schiff dieser Art konstruiert und gebaut. In der Zeit der segelnden Frachtfahrt nannte man diese Größe ''Halfsize Sailing Barge''.

Gloriana ist ein maßstäblicher Nachbau der sogenannten "Sailing Barges", der frachtfahrenden Segler der Jahrhundertwende, die seetauglich waren aber auch, bedingt durch den geringen Tiefgang, die Flüsse und das Wattenmeer befahren konnten. Schiffe dieser Bauweise transportierten z.B. Fracht von den europäischen Küsten bis weit in die englischen Flüsse hinauf.

Gewohnt wurde damals nur in der Kajüte unter dem Achterdeck. Alles andere war Laderaum. Gefahren wurden diese Frachtsegler meist von einem Skipper und seinem Gesellen oder von Familien, die mit "Kind und Kegel" unterwegs waren.

 

 

 

 


 

 

Auf dem Bild rechts, sieht man die Übersichtszeichnung einer hölzernen Thames Barge um ca. 1890. Bei genauer Betrachtung erkennt man deutlich, dass Gloriana eine exakte, verkleinerte  Nachbildung, eines solchen Schiffstypes ist. Lediglich die Spriettakelung, die bei allen Thames Bargen vorhanden ist, wurde bei Gloriana, wegen des verkleinerten Nachbaues, nicht realisiert. Die damaligen Sailing Bargen waren um die 23 Meter lang und konnten bis 100 Ladetonnen transportieren. Man kann auf der Zeichnung gut die beladene und unbeladene Wasserlinie erkennen. Die Schiffe wurden bis zum Maximum abgeladen. Das Beiboot wurde bei diesen Schiffstypen immer seitlich, achtern an Davits gefahren. Ein weiteres Merkmal dieses Schiffstyps ist das Heck. Es ist immer einem aufgeschnittenen Champagnerglas nachempfunden. "Auch bei Gloriana"!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Bild links stammt wohl aus der Zeit, wo noch segelnde Frachtfahrt betrieben wurde. Die drei Skipper liefern sich wohl ein kleines Match.

Die Besansegel sind bei allen drei Schiffen beigegeit.

 

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Auf dem Bild links kann man sehr gut das Tragevermögen von Sailing Bargen sehen. Dieses Bild deckt sich exakt mit den Angaben der "Loaded WL" auf der obigen Übersichts-
zeichnung. Das hohe Tragevermögen ist auch bei den Tjalken und Ewern vorhanden. Es wurde keine Ladetonne verschenkt. Da die segelnde Frachtfahrt eine mühseliges Geschäft war, mußte auch ökonomisch gedacht werden, um überhaupt einen akzeptablen Gewinn mit dem Schiff zu erwirtschaften. Ohne diese Frachtsegler, wären die europäischen Küstenregionen nicht zu Ihrer Blüte er- standen.